Die Hitze macht nicht nur uns zu schaffen

Am Freitag fahren wir von Wattle Hill zur Apollo Bay und wollen auf dem Weg noch einen Abstecher zum Cape Otway machen. Bevor wir dieses erreichen schießen wir noch ein tolles Bild im Melba Gully State Park, wo wir einen herrlichen Ausblick genießen. Auch in Glenaire, wo wir beim Castle Cove Lookout eine kleine Pause einlegen, genießen wir die Aussicht an diesem schönen, sonnigen und heißen Tag.

Wir fahren weiter zum Cape Otway, dass an der Südspitze von Victorias Westküste liegt. Dort trifft der Südliche Ozean auf die Bass Strait, die Meerenge, die Tasmanien vom australischen Festland trennt. Um das Cape Otway Lighthouse und zu erreichen, fahren wir ein ganzes Stück durch verbrannte Wälder. Der Anblick der schwarzen, kahlen Bäume ist wirklich gruselig.

Als wir am Parkplatz ankommen sind, ist es bereits kurz nach Mittag und die Temperaturen liegen bei über 40 Grad. Wir halten uns noch kurz im Gift Shop auf bevor wir an der Kassa den Eintritt bezahlen. Auf einmal gehen alle Lichter und Geräusche aus, auch die Kassa funktioniert nicht mehr, weil der Strom ausgefallen ist. Nachdem wir Bar bezahlt haben, haben wir eine Stunde Zeit, bis sie den Park wegen der Hitze schließen.

Wir eilen durch die Hitze und das Zeitlimit getrieben durch den Park. Im historischen Funkhaus der Anlage halten wir uns ein wenig länger auf, da es durch die dicken Mauern schön kühl ist. Maximilian setzt sich dort gleich hinter die Schulbank und Viviane übt sich ein wenig im Klavierspielen.

Danach steigen wir die Stufen des ältesten erhaltenen Leuchtturms auf dem australischen Festland empor. Cape Otway Lighthouse wurde 1848 gebaut und ist als ‚Beacon of Hope‘ ('Leuchtfeuer der Hoffnung') bekannt. Dies ist einerseits zurückzuführen, auf die tragische Tatsache, dass vor dem Erbau des Leuchtturms hunderte von Menschen entlang dieser Schiffswrackküste ums Leben kamen. Andererseits war das Cape Otway die erste Landsicht für viele Tausende von Migranten des 19. Jahrhunderts. Diese reisten monatelang per Schiff nach Australien und sahen das Cape Otway als erstes Land nach dem Verlassen Europas, Asiens und Nordamerikas.

Nachdem wir das Gelände und den Leuchtturm gesehen haben, kehren wir zum Auto zurück und fahren weiter zur Apollo Bay. Auf dem Weg dorthin, bremst uns eine Menschenmenge aus, die Mitten auf der Straße steht und in dem Himmel starrt. Wir entdecken Koalas in den Bäumen und wissen genau was los ist. Auch Tobias stürzt sich ins Getümmel, während Maximilian und Viviane das klimatisierte Auto bevorzugen.

Je weiter wir auf die Küste und zur Apollo Bay zufahren, desto angenehmer werden die Temperaturen. Bei angenehmen 28 Grad sehen wir uns noch den Marriner's Lookout an, von wo aus wir einen fantastischen Blick auf Apollo Bay erhaschen. Maximilian füttert noch die Pferde auf der Kuppel mit Karotten, bevor wir zurück in den Ort fahren und ins Apartment einchecken.

Nach einer Pause und einer angenehmen Dusche, wollen wir noch im Ort etwas Essen gehen. Als wir jedoch die Türe öffnen erschlägt uns die Hitze fast. Trotzdem laufen wir in den Ort, um im Casalingo Pizza essen zu gehen. Auf dem Weg schauen wir noch in einem Souvenir Shop vorbei und erfahren, dass aufgrund der Hitze der halbe Ort keinen Strom mehr hat. Auch das Casalingo hat geschlossen und wir weichen auf das einzige Lokal im Ort aus, dass nicht von dem Stromausfall betroffen ist. Wir haben Glück und bekommen gerade noch einen Patz.

Nach dem Essen, als die Temperaturen auch wieder angenehmer sind, beenden wir den Tag mit einem schönen Spaziergang am Meer.