Wilde Koalas und beeindruckende Steinformationen

Da der Dienstag unser letzter Tag am ‚West End‘ der Insel ist haben wir uns den Admirals Arch und die Remarkable Rocks im Flinders Chase National Park vorgenommen. Davor allerdings machen wir noch eine Koala Tour im Hanson Bay Wildlife Sanctuary in dem es von Koalas nur so wimmelt. Die in den Baumkronen sitzenden Tiere, entdeckt man allerdings nur, wenn man die Augen aufsperrt. Wir sind froh um die Tour, die aufgrund von mangelnder Nachfrage zu einer Privattour wird, da wir ansonsten bestimmt nicht so viele Koalas entdeckt hätten. Auch erfahren wir viel über die kleinen Beuteltiere, deren Beutel sich nach unten öffnet, da der Nachwuchs nicht durch herunterfallende Äste verletzt werden soll.

Maximilian findet es besonders ekelhaft, dass die kleinen Koalas den flüssigen Kot der Mutter trinken müssen. Das machen sie, um die Darmbakterien der Mutter aufzunehmen, durch die sie erst in der Lage sind, sich vom giftigen Eukalyptus zu ernähren.

Interessant ist auch, dass es noch keine Koalas auf Kangaroo Island gab, als Matthew Flinders mit seiner Crew auf die Insel kam. Erst 1920 wurden 18 Koalas vom Festland nach Kangaroo Island gebracht, da diese Tiere damals in Australien fast ausgestorben währen. Die Koalabevölkerung der Insel ist seitdem auf ungefähr 27.000 Exemplare angewachsen und wächst weiterhin. Heute versucht man durch Sterilisationsprogramme das Wachstum der Koalapopulation auf Kankaroo Island einzudämmen, um zu verhindern, dass die Flora und Fauna der Insel noch stärker durch diese Vielfraße beeinträchtigt wird.

Nach dieser wirklich interessanten Tour fahren wir weiter in den Flinders Chase National Park, in dem sich der bekannten Admirals Arch und die ebenso berühmten Felsformationen der Remarkable Rocks befinden.

Wir fahren zunächst zum Cape du Couedic, wo sich ein aus lokalem Stein gebauter Leuchtturm, der 1909 in Betrieb genommen wurde, befindet. Ein schöner Weg führt zu den zeitgleich gebauten Cottages der Leuchtturmwächter und zu einer Aussichtsplattform. Unterhalb des Leuchtturms beginnt der Holzsteg, der über die Vegetation hinweg führt und am Admirals Arch endet. Von diesem Steg aus, beobachten wir die Brandung und einige ‚Long-Nosed Fur Seals‘, die sich um die Felsen tummeln. Nachdem wir den Admirals Arch zusammen mit einer Busladung voll Touristen bewundert haben und Tobias seine Bemühungen den Arch ohne Menschen zu fotografieren aufgegeben hat, fahren wir zur ‚Weirs Cove Ruin‘. Dieser Abstecher ist für die Busse, aufgrund der Straßenverhältnisse, zum Glück nicht möglich und wir hoffen, dass ein Großteil der Touristen bis zu unserem Eintreffen bei den Remarkable Rocks verschwunden ist.

Die ‚Weirs Cove Ruin‘ besteht aus einem Steingebäude, in dem Lebensmittel für die Leuchtturmwärter und deren Familien aufbewahrt wurden. Dies wurden 1907 gebaut und befindet sich noch heute in sehr gutem Zustand. Tafeln erläutern die Geschichte der Ruine und beschreiben den Steg und den Flying Fox, mit dem die Waren die 90 Meter hohe Klippe geschafft wurden, deren Konstruktion nur noch erahnt werden kann.

Mit der Hoffnung, dass die Touristenbusse enzwischen verschwunden sind, fahren wir weiter zu den Remarkable Rocks. Diese berühmten Felsskulpturen aus Granit wurden über 500 Millionen Jahre durch Wind, Regen und Meerwasser geformt. Farben, Formen und Größe der Skulpturen machen die Felsen zu einem besonderen Naturkunstwerk. Maximilian ist begeistert von den Felsen, die teilweise wie skurrile Gesichter aussehen, und verbringt die Zeit, die wir dort sind, hauptsächlich mit klettern. Wir haben Glück und können einige Skulpturen ganz ohne Touristen ablichten.