The Twelve Apostles

Am Donnerstag heißt es früh aufstehen, weil wir unseren Rundflug mit den Heli nicht verpassen wollen. Bevor wir zum 12 Apostles Information Center fahren und mit dem Heli abheben, schießt Tobias noch ein tolles menschenleeres Foto vom ‚Loch Ard Gorge’, wo wir am Tag zuvor baden waren. Danach startet unser Heli mit uns, einer weiteren vierköpfigen Familie und der Pilotin im Cockpit.

Der Flug gefällt uns total gut, sogar Maximilian findet es toll im Heli. Wir fliegen einen Großteil der Küste und viele Sehenswürdigkeiten der Great Ocean Road ab, die wir schon von unten gesehen haben. Die Perspektive ist eine ganz andere und es ist toll die Felsformationen aus beiden Blickwinkeln gesehen zu haben.

Die 12 Apostel, die wir bis dato nur von oben bewundern konnten, schauen wir uns nach dem Flug auch noch von unten an. Bei diesen Säulen handelt es sich um Kalksteintürme, die zunächst mit dem Festland verbunden waren und nach und nach durch Wind und Wetter zu Höhlen, Bögen und Säulen aus dem Festland gemeißelt wurden. Da die Witterung ununterbrochen an den Kunstwerken nagt, stürzt hin und wieder ein Turm ein oder es kann sogar ein neuer entstehen. Auf jeden Fall zählen wir nur mehr 8 und nicht 12 Apostel. Trotzdem sind sie Kalksteintürme großartige Naturkunstwerke und werden von uns auf jede mögliche Weise abgelichtet.

Weiter geht es auf der Great Ocean Road nach Princetown und zum dortigen ‚Wetlands Boardwalk‘. Dort laufen wir ein Stück auf dem Holzsteg durch das Schilf und genießen die Sicht in die Landschaft. Bei unserem Spaziergang fällt uns auf, wie beruhigend das Schilf klingt, wenn der Wind weht. Wir genießen den Moment bevor wir weiterfahren.

Da es noch recht früh am Tag ist und unsere Unterkunft nicht mehr allzu weit entfernt ist, fahren wir zum ‚Wreck Beach‘. Um den Strand zu erreichen, überwinden wir fast 100 Höhenmeter über scheinbar endlose Stufen. Viviane schreitet voran, gefolgt von Maximilian und Tobias. Leider schaut Viviane kurze Zeit nicht auf die Stufen und steigt plötzlich ins Leere, da eine der letzten Holzbretter/Stufen zum Beach fehlt.

Zum Glück passiert nicht allzu viel, außer zwei aufgeschürften, blauen Beinen. Trotzdem liegt Viviane nach dem kleinen Unfall erstmal etwa eine Stunde im Sand, bevor sie sich wieder Rühren kann, ohne dass ihr übel wird. Maximilian schließt sich der Übelkeit gleich an und so liegen zwei Patienten am Strand. Nachdem Tobias erste Hilfe geleistet hat, geht er allein zu den Highlights des ‚Wreck Beach‘.

Eine Stunde später ist Tobias immer noch nicht wiederaufgetaucht und wir machen uns langsam Sorgen. Da wir enzwischen wieder aufrecht gehen können, laufen wir in die Richtung, in die er verschwunden ist. Wir sind froh als wir Tobias nach ein paar Schritten in der ferne wohlbehalten entdecken.

Tobias ist während seiner Abwesenheit fleißig gewandert. Den ersten Anker sahen wir schon von unserem Krankenlager aus und Tobias war der Meinung, nicht weit gehen zu müssen. Er hat sich jedoch zu früh gefreut und musste ganze zwei Buchten abwandern, bevor er sein Ziel erreichte. Dort wurde er allerdings mit tollen Fotomotiven belohnt, die nur bei Ebbe zu erreichen sind. Neben den beiden Ankern, einer ganz klein und der andere hoch in die Luft ragend, gab es dort viele Rockpools, die wie kleine Aquarien im Felsen liegen.

Da Tobias den dritten Anker dort nicht fand, sah er sich um und entdeckte ihn noch eine Bucht weiter. Also stapfte er nochmal durch den Sand und erreichte so auch das letzte Überbleibsel eines gekenterten Schiffes. Da er doch schon eine ganze Weile unterwegs war und wusste, dass die anderen Zwei sich sicherlich entwischen Sorgen machen, begab er sich eilig auf den Rückweg. Auch er war froh, als ihm Viviane und Maximilian in der letzten Bucht wieder aufrecht entgegenkahmen.

Als Geheimtipp entpuppte sich der nahegelegene ‚The Gables’ Lookout, für den wir ein kleines Stück durchs Gestrüpp wanderten. Vorne angekommen genießen wir einen wunderbaren Ausblick in beide Richtungen der Küste. Fast ist das Unglück am ‚Wreck Beach‘ wieder vergessen.