Eine tolle Wanderung durch den Regenwald
Am Montag genehmigen wir uns einen gemütlichen Tag. Wir schlafen aus und gönnen uns ein spätes, gemütlich Frühstück. Maximilian macht danach ein wenig Deutsch-Hausaufgaben, um den Anschluss an seine Klassenkammeraden in Österreich nicht zu verlieren. Anschließend fahren wir zu einem tollen Lookout nahe der Stadt. Dieser nennt sich Forest Sky Pier oder auch Sealy Lookout, , befindet sich auf einem Steilhang 310 Meter über Coffs Harbour und liegt nur 9 km vom Stadtzentrum entfernt. Wir genießen die Aussicht und gehen anschließend einen kleinen Rundwanderweg durch den Wald.
Wir beschließen diesen gemütlichen Tag mit einem Spaziergang am Meer und einer ganz besonderen Abendstimmung. Wir tollen am Strand wie junge Hunde, schießen Fotos und zeichnen in den Sand was uns einfällt. Danach sind wir geschafft und gehen in unser Apartment, um einigermaßen früh ins Bett zu kommen. Wir wollen am folgenden Tag ausgeschlafen sein, denn wir planen eine größere Wanderung in den Dorrigo National Park, einem subtropischen Regenwald und Teil des Weltkulturerbes Gondwana Rainforests of Australia.
Am Dienstag ist es soweit und wir brechen früh, naja früher als gestern, auf und fahren zum Besucherzentrum im Dorrigo National Park. Wir informieren uns über die Wandermöglichkeiten im Regenwald und entscheiden uns für den ‚Wonga walk‘, einen 6.6 km langen Rundweg durch den Wald. An diesem Weg liegen die beiden Wasserfälle ‚Tristania Falls‘ und ‚Crystal Falls‘. Neben den Wasserfällen als Highlight, ist es natürlich schon interessant durch einen echten, großen Regenwald zu wandern, der zum Weltnaturerbe gehört.
Nachdem wir auf der Fahrt zum Nationalpark ein bisschen Regen abbekommen haben, hoffen wir, dass es uns nicht während der Wanderung erwischt und wir im Regenwald klatschnass umherirren. Wir haben jedoch Glück und laufen den ganzen Weg, ohne Nass zu werden. Die Beschilderung ist relativ gut und der Weg ist sogar planiert, sodass keine Gefahr besteht sich zu verlaufen.
Interessante Vogelstimmen und andere Geräusche begleiten uns durch den Wald und einige Male erschrecken uns die ‚Australian Bush Turkeys‘, die im Dickicht rascheln. Eine giftige Schlange entdecken wir jedoch zum Glück nirgends. Die Gerüche hier im Regenwald sind fantastisch und neben uralten Bäumen gibt es auch farbenfrohe Pilze zu entdecken. Durch ein Schild am Wegesrand erfahren wir, dass einige der Bäume ca. 300 Jahre alt sind.
Der ‚Tristania Falls‘ ist der erste Wasserfall, zu dem wir wandern. Hier fließt das Wasser eine steile gestufte Felswand hinunter, inmitten des grünen Urwalddickicht. Es wirkt als würde sich das Wasser einen Weg durch den Regenwald bahnen. Dadurch haben wir, von der hohe Brücke, die direkt vor dem Wasserfall verläuft, nicht nur einen tollen Blick auf den Wasserfall, sondern können auch dem Flussverlauf entlangblicken.
Der ‚Crystal Falls‘, welcher der zweite Wasserfall auf unserem Weg ist, kann auch durch eine Brücke bewundert werden. Hinter diesem Wasserfall jedoch befindet sich eine Art Höhle, die auch begehbar ist. Wir gehen also in diese Höhle und bewundern die Umgebung durch den Wasserfall, der wie schwerer Regen vor der Höhle hinabbraust. Auch hier können wir von der Brücke aus in die Ferne und durch den Regenwald hindurchblicken.
Bevor wir wieder zum Besucherzentrum zurückkommen, führt der Weg über einen ‚Birds boardwalk‘, von wo aus wir einige Papageien entdecken. Wie wir auf den Tafeln dort erfahren, kann man mit viel Geduld und einem Fernglas auch den ‚Paradise Riflebird‘ mit seinem glänzend schwarzen und schillernd blauen Gefieder, sowie ‚Fruit Doves‘ und ‚Green Catbirds‘ entdecken. Da wir weder die Geduld noch das Fernglas mitbringen, wandern wir zurück zum Auto.
Wir fahren noch das kurze Stück nach Dorrigo und zum ‚Dangar Falls‘, um dort zu Picknicken und noch einige Fotos zu machen. Beim Rückweg halten wir noch beim Mountain Retreat Lookout und blicken über eine tolle Hügellandschaft, die uns ein bisschen an den Bregenzerwald erinnert. Da bekommen wir fast ein bisschen Heimweh.
Bevor wir wieder nach Coffs Harbour zurückkehren, genießen wir den Sonnenuntergang auf dem Boardwalk inmitten der Mangroven in Urunga. Es ist eine 1200 Meter lange Uferpromenade, die entlang des Kalang-Flusses, zur Einmündung des Bellinger-Flusses und hinaus zum Ozean führt. Die Aussichtsplattform am ende bietet einen Spektakulären blick ins Landesinnere und aufs Meer hinaus. Es ist eine tolle Stimmung und der Himmel leuchtet im Landesinneren in allen Farben, während das Wasser der Flussmündung und das Meer in einem tiefen Blau schimmert. In der Ferne entdecken wir im schwindenden Licht eine Schaar Flughunde, die wie eine Art schwarze Milchstraße vor dem schimmernden Himmel erscheint.